Download ACE Presseaussendung 12/2020
Thema: Heiland electronic setzt verschiedene ACE Komponenten in Horizontalvergrößerer ein
Die analoge Schwarzweißfotografie liegt im Trend, auch dank der Heiland electronic GmbH. Mit ihrem Horizontalvergrößerer bietet sie das weltweit erste Vergrößerungsgerät für Negativformate bis zu 20 x 24 inch an. Nach der legendären Focomat-Baureihe aus dem Hause Leitz steht Fotografieprofis damit eine Innovation zur Verfügung, welche die klassische Fotografie im Großformat einmal mehr dank ingenieurstechnischer Leistungen aus Wetzlar auf ein neues Niveau hebt. Für das Handling der über 500 kg wiegenden Konstruktion kommen Maschinenelemente der ACE Stoßdämpfer GmbH zum Einsatz.
Was das Unternehmen Leitz aus Wetzlar vor über vier Jahrzehnten im Bereich der Vertikalvergrößerungsgeräte geleistet hat, führt die Heiland electronic GmbH fort. Sie unterstützt damit das Comeback der klassischen analogen Schwarzweißfotografie. Dieses begann vor einigen Jahren mit überdimensionalen, gestochen scharfen Fotoabzügen und der damit verbundenen handwerklichen Feinarbeit in der Dunkelkammer als Gegenreaktion auf die niedrig aufgelösten, klein gepixelten digitalen Bilderfluten. Zur aktuellen Lage merkt Firmeneigentümer und Ingenieur Jürgen Heiland an: „Die analoge Fotografie entwickelt sich in der Nische weiterhin sehr stabil mit einem spürbaren Aufwärtstrend, der augenscheinlich durch die Corona-Pandemie positiv beeinflusst ist.“ Stellvertretend dafür steht die Entwicklung des ‚Mamont’ getauften Horizontalvergrößerers für Negativformate von bis zu 20 x 24 inch, den Jürgen Heiland im Jahre 2018 gemeinsam mit seinem Co-Konstrukteur Wolfgang Walberer auf der Fotografiemesse ‚photokina’ als Weltneuheit präsentieren konnte. Die Fachwelt ist begeistert von der Konstruktion aus Wetzlar. Ein Grund ist sicherlich, dass es den beiden Spezialisten gelungen ist, die Qualität der Schwarzweißfotografie auch im Großformat auf eine neue Stufe zu heben.
Kompetente Konstruktionen und fotografische Ingenieurleistungen
Auf lange Zeit der kompetente Partner in Sachen analoger Schwarzweißfotografie zu sein, ist eines der Versprechen der Heiland electronic GmbH. Für Jürgen Heiland ist das bei der erfolgreichen Entwicklung, Produktion und Vermarktung fotografischer Produkte eine Ehren- wie auch eine Familiensache: „Schon meinem Vater und Gründer des Unternehmens ging es stets darum, mit großer Leidenschaft preiswerte und leicht anzuwendende Systeme herzustellen“, erklärt er. Den Start machte Wilhelm Heiland mit dem als Volksdensitometer bekannt gewordenen TRD-2, der elektronische Messungen der Schwarzweiß-Dichte auf Filmen und Fotografien ermöglichte. Heute entwickelt Sohn Jürgen mit einem sechsköpfigen Team elektronisch gesteuerte Geräte, die es Fotolaboranten ermöglichen, ohne das sonst übliche Probieren und Testen das Optimale aus einem Negativ herauszuholen und auf Fotopapier zu projizieren. Auch weil das Unternehmen in Zeiten, in denen die analoge Fotografie von manchen Zeitgenossen als leblos angesehen wurde, immer am Ball geblieben ist, gilt es heute mit der hier beschriebenen Lösung als Technologie- und Marktführer. Dies ist gelungen, weil Jürgen Heiland und Wolfgang Walberer beim neuen Horizontalvergrößerer aktuelle Technologien und Kundenwünsche in einem neuartigen Konzept zusammengeführt haben und dabei auf modernste Komponenten vertrauen.
Ein echter Hingucker: der Schwarzweiß-Horizontalvergrößerer
Wie bei einer Blackbox entzieht sich der Inhalt des mit einer Baulänge von 2,50 m schon von der äußeren Erscheinung her beachtlichen Vergrößerers dem Blick des Betrachters. Im Inneren verbirgt sich so viel Hightech, dass daraus in den Händen von Könnern einzigartige, hochdekorative und großformatige Bilder für Ausstellungen und private Wohnräume entstehen, die auch ästhetisch ambitionierte Anforderungen erfüllen. Technisch macht der Vergrößerer dies zum einen dank konsequenter Umsetzung in solider Metallbauweise mit bis zu 20 mm dicken Aluminiumplatten möglich. Zum anderen verleihen drei individuell verstellbare Hubsäulen, die Lenkung und der Antrieb dem mehr als 500 kg wiegenden Gerät alle sechs Freiheitsgrade der Bewegung. Dadurch kann auf das Verlegen eines Schienensystems in der Dunkelkammer verzichtet und ein Ende der Zeiten gefeiert werden, in denen Fotoprofis über diese Schienen stolperten. Das Bewegen des massiven ‚Mamont’ erfolgt kinderleicht per Funk-Fernbedienung mit Joysticks und sechs elektrischen Motoren. Ein Stellbereich von 100 bis 1.300 mm ermöglicht die Verwendung von Objektiven im Brennweitenbereich von 150 bis 1.000 mm. Das Führungssystem entspricht hochwertigen Maschinenbaustandards und sichert so die langzeitig stabile Parallelität zwischen Negativ- und Objektivebene. Mit ebenso hoher Genauigkeit messen drei Laser millimetergenau den Abstand zur Projektionswand und ermöglichen so ein präzises Ausrichten der Negativebene zur Projektionsebene. Präzise gesteuert, setzt sich das Gerät auf Knopfdruck in Bewegung und richtet sich per integrierter Automatik selbstständig und bis zu +/-1 mm genau zur Projektionswand aus. Die langlebige Lichtquelle basiert auf den bewährten LED-Flächenleuchten von Heiland electronic und erzeugt mit über 15.000 LED das für jeden Vergrößerungsmaßstab benötigte Maß an Licht. Dieses lässt sich aber auch anwendungsspezifisch per integriertem Dimmer und in den Belichtungszeiten im Bereich von 5 Blenden anpassen. Zwar braucht der LED-Kopf einen Lüfter, aber dieser wird in den Belichtungsphasen ausgeschaltet. Da die LED über die Grundfarben Rot, Grün und Blau verfügen, sind neben der Entwicklung von Schwarzweißbildern auch Farbabzüge vom Negativ oder Dia möglich.
Die Negativbühne kann zum einfacheren Einlegen des Negativs und zur optimalen Staubkontrolle zudem in horizontale Lage geschwenkt werden. Um diesen Vorgang zu erleichtern und die Geschwindigkeitsregulierung und Dämpfung auf das gleiche Niveau zu heben wie die übrigen optischen und elektromechanischen Komponenten, arbeiten Jürgen Heiland und Wolfgang Walberer mit der Firma ACE Stoßdämpfer GmbH zusammen: „Wir haben schon bei der Entwicklung von anderen Lösungen gute Erfahrungen mit den Maschinenelementen aus Langenfeld und dem Vor-Ort-Service durch Steffen Bonn als technischen Berater von ACE gemacht. Daher haben wir ihn auch in der Entwicklungsphase des neuen Vergrößerers angesprochen und gemeinsam zwei unterschiedliche Dämpfungsprodukte für die Serienfertigung ausgewählt“, erläutert Wolfgang Walberer.
Aus einer Hand: regulierte Geschwindigkeit und sichere Dämpfung
Die erste Aufgabe bestand darin, ein Maschinenelement zu finden, das den Laboranten eine gute Unterstützung beim schnellen Wechsel der Negative oder Dias bietet, wenn die Negativplatte sanft nach unten geschwenkt werden soll. Dafür regte der leidenschaftliche Hobbyfotograf Steffen Bonn an, dass eine Vorschub-Ölbremse des Typs VC25100EUFT in den Linearantrieb integriert werden könne. Diese Art von Bremsen aus dem großen Portfolio von ACE eignet sich perfekt für die Einstellung konstanter Vorschubgeschwindigkeiten. Dafür ist die Ölbremse fein justierbar. Das Gewinde des Außenkörpers dieses geschlossenen hydraulischen Elements ermöglicht die einfache Montage und Begrenzung des Vorschubweges. Durch Verdrängung des Hydrauliköls über die Drosselöffnung entsteht eine gleichmäßige Vorschubgeschwindigkeit über den Hub. In den Modellen bis 55 mm Hub dient die aus den ACE Stoßdämpfern bekannte und bewährte Rollmembrane als dynamische Dichtung, als Volumenausgleich der Kolbenstange und als Rückstellelement. In der vorliegenden Variante arbeitet die Ölbremse in einem fein einstellbaren Kraftbereich von 60 N bis 3.500 N und reguliert nicht nur die Vorschubgeschwindigkeit, sondern macht den Negativwechsel zu einer leichtgängigen Angelegenheit.
Die zweite Aufgabe für den Spezialisten von ACE bestand darin, für das Hochklappen des Vergrößerers eine Dämpfungslösung zu finden, die am Ende des Klappvorgangs die Gesamtkonstruktion vor Schäden in der Endlage schützt. „Da wir es hier mit einer seitlichen Bewegung zu tun haben, ist der von uns verwendete Stoßdämpfer SC650EUM-7 zusätzlich mit einer Bolzenvorlagerung ausgestattet worden“, geht Steffen Bonn ins Detail. Die beispielsweise für Drehmodule ideal geeigneten Dämpfer gibt es in übergreifend abgestuften Härtebereichen mit integriertem Festanschlag. Sie sind wartungsfrei und direkt einbaufertig. Mit der Option einer Bolzenvorlagerung als Zubehör von ACE lassen sich Aufprallwinkel bis zu 25 Grad realisieren. Durch ihr spezielles Design in Topfkolbenform erweisen sich die Kleinstoßdämpfer der Baureihe SC mit einer bis zu dreifach höheren Energieaufnahme als deutlich überlegen im Vergleich zu Standardtypen. In dem konkreten Einsatzfall bei Jürgen Heiland heißt das: Es sind Energieaufnahmen von bis zu 210 Nm/Hub zulässig. Werte, die für den Horizontalvergrößerer mehr als ausreichend sind, wie der Konstrukteur versichert. Für das Verzögern von effektiven Massekräften zwischen 320 kg und 1.090 kg ausgelegt, haben Jürgen Heiland und Wolfgang Walberer mit diesen hochwertigen Kleinstoßdämpfern von ACE zudem vom Gewicht her alle Vorkehrungen getroffen, dass sogar von den fotografischen Dimensionen her betrachtet noch Vergrößerungen ihres Horizontalvergrößerers denkbar sind. Zurzeit arbeiten die beiden allerdings an einem Vergrößerer für vertikale Projektionen, dessen Achsen über Kugelumlaufspindeln und Servomotoren bewegt werden. Auf weitere Innovationen der Heiland electronic GmbH für die analoge Fotografie und die Integration von Komponenten aus dem Hause ACE darf man also gespannt sein. Sicher ist, dass es nicht wieder über 40 Jahre dauert, bis der nächste Meilenstein in Sachen analoger Schwarzweißfotografie aus Wetzlar kommt.
Bilder
Mamont, der weltweit einzigartige Horizontalvergrößerer für Negativformate bis zu 20 x 24 inch (50 x 60 cm) der Heiland electronic GmbH aus Wetzlar, ausgelegt in stabilem Metallprofildesign, ausgestattet mit Objektiv-Schnellwechselsystem und Sicherheitsvorrichtung für Objektive mit Brennweiten von 150 mm bis zu 1.000 mm
Vorschub-Ölbremse von ACE mit Zahnstangenantrieb senkt die Negativplatte (Pfeil unten) und oben die Vorrichtung zum Hochklappen des Vergrößerers mit ACE Kleinstoßdämpfern und Bolzenvorlagerung für Aufprallwinkel bis zu 25 Grad
Ansicht der Vorschub-Ölbremse von ACE mit Zahnstangenantrieb zum Senken der Negativplatte (heller Bereich Mitte) und oben die Vorrichtung zum Hochklappen des Vergrößerers mit ACE Kleinstoßdämpfern
ACE Kleinstoßdämpfer mit Bolzenvorlagerung für Aufprallwinkel bis zu 25 Grad
Ideal geeignet für die Feinregulierung von Vorschubgeschwindigkeiten: die einstellbaren Vorschub-Ölbremsen von ACE mit einer Druckkraft von 30 N bis 3.500 N und Hüben von 15 mm bis 125 mm
Erhöhte Prozesssicherheit an Schwenkeinheiten, Linearschlitten, Handhabungsmodulen und vielen anderen Konstruktionen: die selbsteinstellenden Kleinstoßdämpfer der Baureihe SC²300 bis SC²650 mit Topfkolbentechnologie und Energieaufnahmen von 73 Nm/Hub bis 210 Nm/Hub und Hüben von 15 mm bis 23 mm
Weiterführende Links
Der Schwarzweiß-Horizontalvergrößerer der Heiland electronic GmbH
Video Schwarzweiß-Horizontalvergrößerer der Heiland electronic GmbH
Die verwendeten ACE Kleinstoßdämpfer
Die verwendeten ACE Vorschubölbremsen
ACE Klein- und Industriestoßdämpfer in rotativen Anwendungen mit Bolzenvorlagerung
Bildnachweise
Bild 1: Art of Foto, Sankt Petersburg
Bild 2, 3, 4: Steffen Bonn
Bilder 5 und 6: ACE Stoßdämpfer GmbH